Ich staunte nicht schlecht, als ich das Gelände begutachtete und den leicht übertrieben großen Pool entdeckte - der ja eigentlich nicht zu übersehen war. "Ertrinken ist schon einmal möglich bevor du mich erreichst...", stellte ich kritisch fest und grinste in mich hinein. Auf seine Frage hin nickte ich. Eigentlich liebte ich schwimmen, auch wenn ich es nicht allzu oft machte. Ich zog ihm mit mir zu den Liegestühlen, wobei ich auf einen von ihnen mein Handtuch ausbreitete und meinen Bademantel ablegte. "Lass das Wasser bitte warm sein.", flehte ich murmelnd.

"Genau, wer von uns hat denn das Unterwasser Shooting mit dem Harry Potter Cast gemacht?", lachte ich und beobachtete ihn dabei, wie er sich durch die Haare fuhr. Wusste er eigentlich, dass er damit nicht nur Fans verrückt machte? Kurz biss ich mir auf die Unterlippe und legte meine Hände auf meinen Bauch, weil mir schon bei dem Anblick des anscheinend kalten Wassers mulmig wurde. Als ich allerdings spürte, wie meine Beine weggezogen wurden und ich mich plötzlich auf Robs Armen wiederfand, kreischte ich auf. "Das wagst du nicht!", drohte ich, als ich die Situation begriff. "Nein!" Doch es war zu spät, Rob sprang bereits ab, ließ mich los und meine Arme begannen wild in der Luft zu rudern. Ich kniff meine Augen fest zusammen und spürte schließlich auch schon das Wasser um mich herum. ES WAR WARM! Und trotzdem... Mit zusammengezogenen Augenbrauen tauchte ich auf und strich meine Haare sofort nach hinten. Suchend blickte ich nach Rob um und fixierte ihn, als ich ihn schließlich entdeckte.

Als ich dann auch noch beobachtete, wie er sich seelenruhig an den Beckenrand lehnte, als sei nie etwas gewesen, musste ich mich zusammenreißen nicht auf ihn loszuspringen. Ich atmete tief durch und biss auf meine Wange, um irgendwie meine Rachegelüste zu beruhigen. Er erwartete, dass ich austicken würde aber vielleicht sollte ich genau das nicht tun - denn das war das einzige, was ihn wirklich ärgern konnte. Schell schluckte ich meine Wut runter und begann schließlich die erste Bahn zu schwimmen.

Als ich mein erste Bahn schwomm und hörte, dass Rob mir folgte, schlich sich ein kleines fieses Grinsen auf meine Lippen. Die Ruhe vor dem Sturm war manchmal noch immer die beste Technik. Noch vor ihm - wobei er gefährlich nahe aufgeholt hatte - erreichte ich das Ende der ersten Bahn und stieß mich ab, um die zweite zu schwimmen. Gekonnt wich ich Robs Blick aus und schwomm immer näher auf ihn zu. Gerade, als er nicht mehr in mein Gesicht blicken konnte und ich an ihm vorbeischwamm, stoppte ich, drehte mich und und stürzte mich auf seinen Rücken, um ihn unter Wasser zu drücken.

Ich konnte nicht anders als laut loszulachen, als ich es tatsächlich geschafft hatte Rob unter Wasser zu drücken. Der Überraschungseffekt war also noch immer meiner! Grinsend beobachtete ich, wie er wieder auftauchte, schluckte dann aber doch, als er mich plötzlich an seine Seite zog. "Nein, nein, nein, nein, nein..", flehte ich leise und kniff meine Augen fest zusammen. Schnell schüttelte ich meinen Kopf. "Habe ich nicht, das muss jemand anderes gewesen sein." Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen, denn im Lügen war ich in diesem Moment leider nicht besonders gut - außerdem war hier irgendwie kaum jemand.

Als Rob begann die Personen, die er scheinbar gerade tatsächlich hier zu sehen schien, aufzählte, öffnete ich leicht meine Augen und suchte die Leute, die er mir gerade beschrieb. Unbeholfen biss ich auf meine Unterlippe. "Nein, es ist eindeutig das verwöhnte blönde Mädchen mit Louis Vuitton Sonnebrille und Blackberry, welches dich gerade mit ihren Blicken auffrisst und mich umbringt.", murmelte ich etwas abwesend. Nur wenige Sekunden später spürte ich plötzlich Robs Lippen, die meine nur ganz leicht streiften. Mein Verstand hatte sich augenblicklich verabschiedet. Umso erschrockener war ich, als er ich plötzlich erneut von sich wegwarf. Ich konnte nicht anders als erneut aufzuquieken, diesmal allerdings leiser. Ich tauchte ins Wasser und fand mich schnell an der Wasseroberfläche wieder, allerdings nur um Luft zu holen. Direkt tauchte ich wieder ab, öffnete meine Augen und näher mich Robs Beinen. Mit einem Ruck umgriff ich sein Fußgelenk seiner rudernden Beine und zog ihn herab.

"Sicher, abgesehen von den Blicken...", grummelte ich noch, bevor ich dann schließlich abgetaucht war. Grinsend beobachtete ich unter Wasser, wie er versuchte ruhig zu halten aber ich war mir sicher, dass er nicht lange durchhalten konnte, schließlich hatte ich mich vorher darauf vorbereiten können. Als ich allerdings merkte, dass er nun anfing sich von meiner Hand befreien zu wollen, ließ ich sein Fußgelenk freiwillig los damit er auftauchen konnte. Obwohl ich noch nicht das Verlangen hatte Luft zu schnappen, tauchte auch ich auf und sah ihn grinsend an. "Hmm... Dann qualmst du wohl doch etwas mehr als ich.", stellte ich kritisch fest, doch das Grinsen wich nicht aus meinem Gesicht.