Während ich in meinem Kopf bereits ein paar neue Aspekte zurechtlege, für die ich mich bedanken wollte, redete ich immer noch vor mich hin bis Rob plötzlich seine Lippen auf meine drückte, wie ich es zuvor bei ihm getan hatte. Etwas überrascht erwiderte ich den Kuss verzögert. Seine Worte hingegen brachten mich leise zum lachen. "Wenn es eine Spinnerei ist verliebt zu sein.", grinste ich und beobachtete seine Reaktion, ich erwartete, dass er seine Augen verdrehen würde.

Bei seinen Worten konnte ich lediglich Grinsen. Er hatte das Talent alles, was man sagte, passend der Situation umzudrehen oder neu zu interpretieren. So hatte man nicht die geringste Chance ihm irgendwie zu widersprechen. Ich seufzte leise bei seinem Kuss und legte meine Stirn gegen seine Schulter. Die Wärme war seltsamerweise schon zur Normalität geworden und sie störte mich nicht im Geringsten.

Ich merkte deutlich, dass Rob vermutlich bereits aus jeder Pore schwitzte und lächelte schwach. Sein Körper war eben ein wenig anders konstruiert und ich rauchte und trank nicht ganz so viel wie er - zumindest hatte er bislang 5 Jahre mehr Zeit dafür gehabt. Wer wusste schon, was für Konditionen ich in 5 Jahren - wenn ich so alt sein würde wie er es jetzt war - haben würde. Ich grinste leicht bei seiner Bemerkung, scheinbar fiel ihm ebenfalls aus, dass er etwas verschwitzter war als ich.

Als Rob sich aufrichtete, entschied auch ich mich dafür mich wieder ordentlich hinzusetzen. Kurz streckte ich mich, da mein krummer Rücken ein wenig Rückenschmerzen hervorgerufen hatte und lehnte mich schließlich wieder gegen die Wand. Ich drehte meinen Kopf, damit ich Rob besser anblicken konnte und lächelte. "Geh ruhig schon einmal vor, ich komme gleich nach.", versprach ich. Denn im Moment hatte ich nicht das Verlangen aufzustehen, irgendwie war es viel zu gemütlich dafür.

Ich blickte Rob hinterher und genoss den kurzen Luftzug, der mich kurz darauf erreichte. Seufzend lehnte ich mich zurück und schloss meine Augen. So gut hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Ich war unbeobachtet, glücklich und hatte an nichts zu denken. Mein Atem war ruhig und regelmäßig und alles, was ich hörte. Es war ein seltsames Gefühl wirklich so abgeschottet von Außen zu sein, sodass es mir gleichzeitig auch noch gefiel. Ein Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus. Kurzerhand legte ich mich auf die Bank und streckte mich aus. Okay, das mochte wirklich seltsam aussehen aber es war unfassbar bequem und entspannend.

Es waren nun bereits einige Minuten vergangen, in denen ich hier einfach auf der Bank lag und atmete. Allerdings konnte ich schlecht so weitermachen, denn ich befürchtete, dass ich irgendwann einschlafen würde - zumal ich gelesen hatte, dass es nicht gesund war sich zu lange den Temperaturen auszusetzen. Also erhob ich mich schweren Herzens von der Bank, hopste hinunter und ging zur Tür. Das würde kalt werden. Ich öffnete die Tür, schloss sie sofort wieder hinter mir und schnappte mir so schnell es ging mein Handtuch, mit dem ich in die Frauenduschen ging.