Seine Ablenkungsmanöver und seiner Meinung nach geschickten Ausreden oder Ausweichmanöver waren nicht erfolgreich und trotzdem konnte ich nicht anders, als darauf zu antworten. "Das kannst du so oder so..", lachte ich und ließ mich nur allzu gerne näher an ihn ziehen. "Eine Grippe ist also nicht ernsthaft krank...", sagte ich und tat so, als würde ich überlegen. "Sag mir das noch einmal heute Abend, ich wette ich weiß wie es dir dann geht und dann frag mich auch nochmal nach einem Tee oder irgendwas, was du haben möchtest." Kurz streckte ich ihm die Zunge raus. Bei seiner Frage nach meinem Zustand verzog ich kurz mein Gesicht, hoffte aber möglichst schnell wieder normal auszusehen. Ich unterdrückte die ganze Zeit über meine starken Kopfschmerzen und versuchte sie durch Kaffe zu kompensieren. Dass ich nichts am Morgen aß war ja nicht ungewöhnlich, deutete also nicht darauf hin, dass ich gar kein Hungergefühl hatte - wie es bei einem Kater und Übelkeit üblich war. "Mir geht's super..", log ich mehr schlecht als recht und grinste ihn an.

"Es ist nur die Wahrheit.", lächelte ich und zwinkerte ihm zu - in dieser Hinsicht würde und könnte ich ihn mit Sicherheit nie anlügen. Geduldig lauschte ich seinen Worten, wusste aber insgeheim, dass ich ihn nachher doch gesundpflegen würde. Ich konnte nicht mit ansehen, wenn es ihm schlecht ging - also versuchte ich in solchen Momenten zu gut es ging zu helfen. "Gut, wir werden sehen...", lächelte ich ihn schwach an und wollte ihn damit in Ungewissheit vor heute Abend lassen. "Kopfschmerzen und mein Magen ist ein wenig am rebellieren aber das geht schon in Ordnung..", gab ich schließlich zu, da ich ja doch keine Chance hatte meine Stimmung zu verbergen. "Ich bin erstens selber schuld und zweitens lässt sich sowas überstehen.", versicherte ich ihm und hoffte, dass er sich keine Sorgen machte oder zumindest nicht mehr machen würde.

"Wir werden sehen...", sagte ich und hatte plötzlich doch ein leicht schlechtes Gewissen, dass ich ihm mit meiner kleinen Ansage etwas Angst gemacht hatte. Ich fuhr mit meiner Hand durch seine Haare und lächelte ihn liebevoll an. Leider war es bei Männern leider so, dass sie nicht oft krank waren aber wenn sie es waren, dann richtig - meist war es auch so bei Rob, weshalb ich mir schnell Sorgen darum machte, dass sich eine Grippe zu einer Lungenentzündung entwickelte. "Hmm... Das ist zu spät, außerdem hatten wir alle doch unseren Spaß.", lächelte ich und erinnerte mich an den heißen Tanz mit Hayley. Augenblicklich kicherte ich in mich hinein. "Du kennst mich, ich stehe das auch ohne Ruhe durch."

Bei seiner Frage war ich mir nicht sicher, ob ich auf der Hut sein musste, aber eigentlich nicht - ich war betrunken gewesen und Hayley war eine Frau. "Hmm.. möglicherweise.", lächelte ich ihn an und zwinkerte ihm zu, musste dann aber doch wieder leise lachen.
Auch wenn ich mir möglicherweise heute ein wenig Ruhe gegönnt hätte, wären diese ganzen Umstände nicht, so würde ich es jetzt garantiert nicht tun. Lizzy war zu Besuch und Rob war krank - irgendjemand musste das alles hier ja noch schmeißen. "Rate mal was wichtiger ist: Du, der krank ist oder ich, die einen Kater hat." Ich blickte ihn fragend an, auch wenn es eigentlich eine rein rhetorische Frage war - schließlich ging ein Kater schnell vorbei, wenn man ihn denn richtig behandelte.

Die Zeit reichte nicht aus, um seiner Antwort zu widersprechen, denn gerade, als ich das vorhatte und Rob mich küssen wollte, sah ich, wie er urplötzlich zur Spüle stürmte. Erst war ich erschrocken, realisierte dann allerdings, dass die Krankheit schneller kam als gedacht. Schnell ging ich zu ihm und legte meine Hand beruhigend auf seinen Rücken, doch scheinbar musste er sich doch nicht übergeben. Besorgt beobachtete ich, wie er sich die Stirn tätschelte. "Jetzt musst du wohl doch ins Bett..", murmelte ich streng und schob ihn aus der Küche ins Schlafzimmer.

Ich kam in die Küche und setzte direkt Wasser im Wasserkocher auf, ich würde es eh zweimal machen müssen. In der Zwischenzeit holte ich eine Tasse, einen magenberuhigenden Tee (ich brauchte ihn manchmal vor großen Auftritten) und fand dann auch noch eine Wärmflasche für alle Notfälle. Die erste Ladung Wasser füllte ich in die Wärmflasche, die zweite dann, um ihm einen Tee zu machen. Ich wusste, dass ich noch mit ihm aufbleiben würde, also machte ich mir ebenfalls einen Tee - für mich allerdings einen schwarzen Tee mit Koffein. Beladen mit den zwei Tassen und der Wärmflasche ging ich ins Schlafzimmer.

Mit Rob an der Hand kam ich in die Küche. Ich ließ ihn los und schob ihn anstelle dessen auf den Stuhl, der etwas abgerückt vom Tisch stand. "Kaffe oder Tee?", fragte ich und machte mich schon einmal daran einen Kaffe aufzusetzen, zumindest ich brauchte einen. Heute hatte ich definitiv Lust auf French Toast und Pancakes - also holte ich eine Pfanne, eine Schüssel und schon ein paar Zutaten raus.

Zu meinem Glück hatte ich bereits alle Zutaten, die ich brauchte parat stehen, sodass Rob mich nicht in meiner Arbeit störte, als er seine Arme um mich legte. Schmunzelnd bereitete ich den Teig für die Pancakes und French Toast vor. Wie immer nahm ich vier Toastbroat scheiben, legte sie in die Schüssel mit dem Teig für die French Toast und ließ sie sich vollsaugen. In der Zwischenzeit stellte ich den Herd an und bereitete die Pancakes zu. Während die erste Ladung in der Pfanne briet, drehte ich mich in Robs Armen um und lehnte mich gegen die Armatur. "Wärst du so lieb mir zwei Teller rauszuholen?" Es war nämlich ziemlich schwer mich irgendwie zu bewegen und Teller aus einem von mir zwei Meter entfernten Schrank zu holen.

"Danke.", meinte ich nur etwas abwesend, als Rob mir die Teller neben den Herd stelltr und legte den ersten Pancake darauf. Es folgten noch so einige andere, bis der Teig endlich aufgebraicht war. Schließlich tat ich etwas Butter in die Pfanne und briet die French Toast. Es dauerte nicht lange, schon waren beide Teller voll. Ich stellte sie auf den Tisch, stellte kanadischen Sirup und Butter dazu, holte noch zwei Teller aus dem Schrank - was sich schwieriger als gedacht gestaltete, da ich nicht sonderlich groß war - und legte Besteck raus.
Lächelnd wandte ich mich an Rob. "Fertig." Kurz lachte ich auf und setzte mich auf einen Stuhl.