In der Küche angekommen, heizte ich direkt den Ofen vor und setzte einen Kaffe auf. Jetzt war ich an der Reihe dringend Kaffe zu wollen, aber ich für meinen Teil nur wegen des Geschmacks. Ich holte Brötchen aus dem Tiefkühlfach und legte sie in den Ofen. Nebenbei holte ich noch zwei Tassen, zwei Gläser für Orangensaft und zwei Teller raus und stellte sie auf ein Tablett. Ich schnitt noch zwei Äpfel auf und holte die Brötchen aus dem Ofen, als sie fertig waren. Spätestens, wenn er gleich den Kaffe riechen würde, würde er aufwachen, da war ich mir sicher. Ich platzierte alles auf dem Tablett, hoffte, dass ich nicht die Balance verlieren würde und füllte Kaffe in die Tassen, Orangensaft in die Gläser und hob es schließlich an. "Okay, Kristen.. das verkackst du nicht.", murmelte vor mich hin und balancierte das Ganze zurück ins Schlafzimmer.

Ich kam in die Küche und setzte einen frischen Kaffe auf, um auch ordentlich in den schon angebrochenen Tag einsteigen zu können. Leise summte ich die Melodie des Liedes mit und holte eine Tasse für mich raus, in die ich schon einmal einen Teelöffel Zucker tat. Gerade, als ich mich setzen wollte, hörte ich die Türklingel. Überrascht ging ich ins Schlafzimmer, stellte die Musik aus und ging schließlich zur Tür.

Ich kam aus dem Wohnzimmer in die Küche und entdeckte Rob, der am Tisch saß und Tee trank. "Also doch ein Brite...", stellte ich kritisch fest und tippte mir nachdenklich gegen mein Kinn. Viele hatten bereits gesagt, dass er für einen Briten zu viel Kaffe trank. Grinsend holte ich noch eine zweite Tasse aus dem Schrank und zog es vor ihn dann einfach nach seiner Schwester zu fragen, als sei es das Normalste der Welt. Ich schenkte ein wenig Kaffe ein, hielt dann inne und stellte die Kanne weg. Ich drehte mich zu Rob um und sah ihn fragend an. "Wie trinkt deine Schwester eigenlich ihren Kaffe?"

Sein Versuch meine Theorie in Frage zu stellen mislang, denn er würde sie mir nie ausreden können und trotzdem musste ich kurz grinsen. "Eigentlich stellst du damit deine Nationalität in Frage, aber ist in Ordnung...", lächelte ich schwach und beobachtete ihn dabei, wie er seinen Tee schlürfte - was zugegebenermaßen wirklich amüsant aussah. "Solange jemand von uns wach und angezogen war, was ja der Fall war, ist es doch egal, ob sie vorher angerufen hat..." Ich zuckte mit den Schultern und trommelte dann ungeduldig mit den Fingerspitzen auf der Arbeitsplatte. "Also?", lachte ich kurz auf. Er konnte einen wirklich verrückt machen, wenn er wollte - vor allem mit seiner wahnsins Briten-Geduld. Und ich dachte die Amerikaner seien ganz entspannt.

"Das ist auch gut so, denn alle Anzeichen verschwinden so allmählich...", murmelte ich und blieb ernst, während ich auf seinen kaum noch vorhandenen Akzent andeutete. Meist kristalisierte er sich immer stark raus, wenn wir länger als zwei oder drei Tage in London zu Besuch waren und er gar nicht anders konnte als so zu sprechen. Für mich war es noch immer eine Herausforderung. "Dann wäre ich aus dem Bett gesprungen, hätte mir etwas übergezogen und wäre an die Tür gegangen.", erklärte ich ganz simpel und nahm dann einen Teelöffel raus, tat 1.5 Löffel Zucker in die Kaffetasse und füllte noch mit Kaffe auf, damit sie voll war. Mir machte ich meinen Kaffe wie immer und nahm auch direkt einen Schluck - denn erst jetzt merkte ich, dass mein Schädel etwas brummte. "Sicher..", lächelte ich und ging zu ihm an den Tisch. Ich legte meine Hand auf seine Stirn und stellte fest, dass er meinem Empfinden nach noch ein wenig wärmer geworden war. "Ich glaube da kommt noch was auf dich zu...", murmelte ich besorgt und sah ihn an.

Ich biss mir leicht auf die Unterlippe - denn ich stand auf seinen britischen Akzent und lediglich dieses eine Wort konnte mich schnell aus der Fassung bringen. Also versuchte ich mich schnell zu fassen und widmete mich dem anderen Thema. "Du hättest also deine Schwester vor der Tür stehen lassen?", fragte ich entrüstet und sah ihn gespielt ungläubig an, auch wenn ich mir besseres vorstellen konnte als hektisch aus dem Bett zu springen. Auch wenn es mir gar nicht gefiel, dass seine Temperatur immer mehr anstieg, musste ich kurz lachen bei seiner Bemerkung. "Und wenn du so weitermachst einen Arztbesuch..." Ich streckte ihm die Zunge raus und fuhr durch seine Haare.

"Nimm es ihr nicht übel, sie wollte eben ihren kleinen Bruder wiedersehen..", lächelte ich und hoffte ihm damit seine Idee, Lizz noch einen Einlauf zu verpassen, austreiben zu können. Kurz grinste ich, als er seine Arme um mich legte und mich wie ein kleiner Junge anflehte nicht zum Arzt zu müssen. "Wenn es nicht besser wird, werde ich dich aber zum Arzt bringen - egal ob du willst oder nicht..", sagte ich streng und legte meine Hand in seinen Nacken. "Deine Gesundheit ist mir wichtig, das weißt du ganz genau..." Ich versuchte mit Absicht den typischen Spruch von Mütten 'Man hat nur eine Gesundheit' zu umgehen.

"Na siehst du, dann kann man auch mal über einen Anruf hinwegsehen..", lächelte ich ihn aufmunternd an und strich eine etwas längere Haarsträhne aus seinem Gesicht. Ich schmunzelte, als er schließlich doch aufgab - in dieser Hinsicht hatte er keine Chance gegen mich, denn wenn es um seine Gesundheit ging musste ich mal die Strenge raushängen lassen. "3 zu 3..", murmelte ich leise in den Kuss hinein und grinste, zog ihn dann aber doch etwas enger an mich heran und wollte den Kuss vertiefen, da ich alles um mich herum vergaß.