Irgendwann, mitten in der Nacht, wachte ich von alleine auf. Zunächst war ich etwas verwirrt und wusste nicht, wo ich mich befand. Ich setzte mich auf und blickte mich um. Also war ich wohl eingeschlafen. Erst jetzt entdekte ich Robert, der sich halb in der Bettdecke aufgehängt hatte. Ich lachte leise und machte mich daran ihn auszuwickeln, was gar nicht einmal so einfach war.

Erst jetzt bemerkte ich, dass Robert mich mit einem schon beinahe herzzerreißenden Lächeln beobachtete. Entschuldigend sah ich ihn an. "Ich wollte nicht unbedingt dabei zugucken, wie du dich erwügst." Wenn ich die Worte so sagte, klangen sie beinahe absurd. Er grinste lediglich und zuckte mit den Schultern. "Kein Problem." Er half mir sich aus der Decke zu befreien und hielt dann einladend seine Arme offen. Mit einem Lächeln kuschelte ich mich an ihn und atmete seinen Geruch ein.

Am nächsten Morgen wurde ich geweckt von den Sonnenstrahlen, die durch das Fenster einfielen. Um meinen Bauch spürte ich einen Arm, der sich um mich geschlungen hatte. Sofort zauberte der Gedanke mir ein Lächeln auf's Gesicht. Er war also nich da. Du bist albern, Kristen - weshalb sollte er wegrennen? Ich spürte, wie Rob meinen Nacken küsste. "Guten Morgen, Schönheit." Ich lachte leise und drehte mich in seinen Armen um. "Du Witzbold.. Guten Morgen." Ich gab ihm einen Kuss, schwang mich dann trotzdem aus dem Bett. Manchmal war ich ein Frühaufsteher. Ich ging zum Kleiderschrank und öffnete ihn, um den Inhalt kritisch zu mustern. Schwungvoll drehte ich mich zu Rob um, der mit einem Grinsen und den Armen hinter dem Kopf im Bett lag und mir zusah. "Also, was machen wir heute?"

"Tut mir leid, ich muss leider zu meinem Managar." Ich seufzte leise und versuchte nicht allzu enttäuscht auszusehen, was mir vermutlich nicht wirklich gut gelang. Rob hingegen rollte sich umständlich aus dem Bett und ging ins Bad. Er brauchte nicht so lange wie ich. Bereits eine Viertelstunde später kam er fertig gemacht und frisch geduscht wieder ins Schlafzimmer. Inzwischen hatte ich mich mal wieder für eine Röhrenjeans und ein Bandshirt entschieden. "Gut, dann mache ich halt was alleine." Als sei es mir vollkommen egal, zuckte ich mit den Schultern, nahm meine Sachen und ging ins Badezimmer.

Ich legte mein Handy auf den Nachtschrank und setzt mich auf's Bett. Kurz blickte ich aus dem Fenster und betrachtete lächelnd die Skyline von New York. Es war eine schöne Stadt und hatte sicherlich auch viele Vorteile, wenn auch nicht diese Nacht. Rob würde ja bald schon wieder da sein... Ich schlug die Decke zurück und legte mich hin. Da mir ein wenig kalt war, kuschelte ich mich schnell ein und schloss meine Augen. Meine Gedanken drifteten sofort wieder zu Rob. Irgendwann musste ich eingeschlafen sein.

Ich schreckte in der Nacht hoch, als mein Handy piepste. Nervös las ich die SMS und freute mich innerlich wie ein kleines Kind, dass er mir geschrieben hatte. Schnell tippte ich zurück, legte es dann weg und schlief glücklich wieder ein.

Nochmals wachte ich von dem mir bekannten Geräusch auf und musste lachen. Lächelnd schüttelte ich meinen Kopf und griff nach dem Handy, um die SMS zu lesen. "Wenn das so weitergeht, brauche ich erst gar nicht mehr schlafen...", murmelte ich vor mich hin, schaltete das Licht an und setzte mich auf, sodass ich mich mit dem Rücken gegen die Wand lehnen konnte. Ich las die SMS und schrieb zurück.

In der Zwischnzeit hatte ich auch den Fernseher angeschaltet, um die Wiederholung von Edward mit den Scherenhänden gucken zu können. Wenn ich jetzt schon einmal hellwach war, dann konnte ich ja auch die Zeit nutzen und mich in Punkto Filme weiterbilden. Als das Handy piepte, freute mich erneut. "Zu spät, mein Lieber.. jetzt hast du mich an der Backe.", murmelte ich leise und kicherte, während ich antwortete.

Ich antwortete Rob ein letztes Mal und schaltete dann wieder den Fernseher aus, denn inzwischen war ich doch wieder etwas müde geworden. Ich schaltete das Licht aus, kuschelte mich ins Bett und schlief bereits kurze Zeit später wieder ein.

Diese Nacht träumte ich nicht sonderlich viel, zumindest konnte ich mich nicht bewusst daran erinnern. Doch plötzlich hörte ich in der Dunkelheit eine Stimme, die mir nur allzu bekannt vorkam. Es war Rob, der mir sagte, dass ich wunderschön sei. Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen, konnte mir aber einfach nicht erklären, woher die Stimme kam - oder wohl eher Rob. Plötzlich spürte ich auch noch etwas an meiner Stirn. Das reichte! Schnell öffnete ich meine Augen und blickte direkt in zwei wundervolle, graublaue Augen, die selbst in der Dunkelheit noch funkelten. Ich musste wohl immer noch am träumen sein, Rob war doch in Deutschland! "So langsam werde ich verrückt...", murmelte ich und schüttelte ungläubig den Kopf.

Als sich dann auch noch die Lippen von dem Fake-Rob bewegten, wurde ich vollkommen aus der Bahn geworfen. Doch als sich plötzlich seine Lippen auf meine legten war ich mir sicher - das hier war kein Traum. Bevor ich mich richtig mit dem Gedanken beschäftigen konnte, lag meine Hand auch schon in seinem Nacken. Mein Herz schlug wild in meiner Brust und ich merkte immer stärker die Freude in mir aufsteigen. Nach seinem zweiten Kuss musste ich kurz schmunzeln, denn tatsächlich hatte ich da etwas alkoholisches rausgeschmeckt - was nach 9 Stunden Flug schon irgendwie beängstigend war. "Hmm... Bier?" Ich legte meinen Kopf schief und sah ihn neugierig und lächelnd an - ich wollte nicht zugeben, dass ich nur etwas alkoholisches geschmeckt hatte aber meist trank Rob Bier, also standen meine Chancen gar nicht so schlecht.