Wenn ich gerade dachte, dass der Tag für mich vollkommen gelaufen war, schaffte Rob es immer wieder mir halbwegs gute Laune zu beschaffen. Natürlich war mir noch immer bewusst, dass er bald gehen wurde aber hey! Ich lebte im Jetzt und mit den Sorgen könnte ich mich auch noch beschäftigen, wenn es denn soweit war. Seine Stimmung war ansteckend und so lächelte auch ich, als er mich fragte, ob wir los wollten. "Gerne. Also, wohin wollen wir denn gehen?" Eigentlich war es mir so ziemlich egal, wohin wir gingen - hauptsache er war bei mir. Ich stand von der Couch auf und stellte den Fernseher aus, schnappte mir meine Schuhe und zog sie mir an. Motiviert grinste ich ihn an.

Ich hörte mir Rob'S Vorschlag an und tat so, als würde ich angestrengt darüber nachdenken. Oh ja, wie gerne würde ich wie ein normales Paar durch die Straßen schlendern, die Hand des anderen halten und glücklich sein. Allerdings wurde jede Berührung heutzutage gedeutet. Allerdings war mir das im Moment herzlich egal, die Paparazzi bekamen Rob öfter zu Gesicht als ich es tat, also könnten sie uns das bisschen auch mal gönnen. Ich nickte zustimmend. "Das hört sich gut an." Ich stellte mich auf Zehenspitzen, um ihn erreichen zu können, und gab ihm einen kurzen Kuss. Ich öfnete die Tür und griff meine Sonnenbrille, die ich mir sogleich aufsetzte. Bei den Schlüsseln stockte ich. "Deins oder meins?"

Ich lachte leise in mich hinein, als er kurzerhand den Schlüssel nahm. "Ist ja schon gut.", winkte ich ab und ging dann vor das Apartment.

Gemeinsam kamen wir in das Apartment. Ich warf meinen Schlüssel auf den Beistelltisch und seufzte einmal laustark, bevor sich auch schon zwei Arme von hinten um meinen Körper schlangen. Ich drehte mich in Robs Armen um, sodass ich ihm in die Augen blicken konnte, und sah einen Ausdruck in seinen Augen, den ich hasste. Der Abschied stand an. "Meine Sachen habe ich schon gepackt, ich werde jetzt gleich gehen müssen. Der Flieger geht in einer Stunde.", murmelte er leise und lehnte seine Stirn gegen meine. Wenn ich in der Bar noch relativ stark war, so war ich es jetzt nicht mehr, als seine Hände sanft über meinen Rücken streichelten. Ich senkte meinen Blick, denn ich ertrug es nicht, wenn er mich so anblickte. °Okay, Kristen.. Reiß dich zusammen, ihr habt das schon tausende Male durchgemacht...°, dachte ich und atmete einige Male tief durch. Erst dann hatte ich den Mut wieder aufzusehen. "Ist gut, es sind ja nur.. zwei oder drei Tage.", lächelte ich schwach und versuchte mich mit den Gedanken zu trösten. "Ich liebe dich, Kristen.", hauchte er leise. Mein Herz schlug einen kleinen Takt schneller und seine Worte zauberten ein Lächeln in mein Gesicht. "Ich liebe dich auch.", erwiderte ich und legte meine Hand an seine Wange. Ich stellte mich auf Zehenspitzen, um seine Lippen erreichen zu können und er überbrückte das kleine Stück, sodass unsere Lippen miteinander verschmolzen. Es fühlte sich an wie nur wenige Sekunden, während es vermutlich in Wirklichkeit mehrere Minuten waren, bis sich Rob von mir löste. "Ich bin bald wieder da." Nochmal küsste er mich, löste seine Arme dann vor mich und ging ins Schlafzimmer. Ich musste stark sein, für Rob - oder zumindest vor Rob. Ich wartete geduldig, als er auch schon wiederkam. "Ruf mich an.", bat ich ihn und sah ihn flehend an. "Sobald ich gelandet bin." Er lächelte und küsste mich, öffnete dann die Tür und verschwand.

Der Schmerz traf mich hart und unerwartet. Kaum war die Tür zugefallen, rutschte mein Herz runter und Tränen sammelten sich in meinen Augen. Ich atmete tief durch, immer und immer wieder, doch es half nichts. Ich ging zum Sofa und schaltete den Fernseher ein, in der Hoffnung er würde mich irgendwie ablenken. Es funktionierte nicht. Die Tränen liefen meine Wangen entlang und fielen schwer herunter. Er fehlte mir schon jetzt und ich konnte nichts dagegen tun. Eigentlich hatte ich mir immer geschworen stark zu sein, für ihn und für mich. Ich sagte ihm jedes Mal, dass es mir gut ginge oder zumindest okay, in Wirklichkeit ging es mir die meiste Zeit ziemlich schlecht. Ich zog meine Beine an meinen Körper, nahm die Decke von der Couch und breitete sie über mir aus.
Ich lebte hier seit kurzer Zeit, fühlte mich noch nicht zu Hause und Rob war auch nicht da. Super Start!

Als mein Handy plötzlich Geräusche von sich gab, schreckte ich aus meinem Schlaf auf. Verwirrt blickte ich mich um und sah gerade im Fernseher, wie Edward mit den Scherenhänden einem unglücklichen Mann die Kehle durchschnitt. "Super!", grummelte ich und suchte etwas blind nach meinem Handy, bis ich es schließlich zu fassen bekam. Ich öffnete die SMS und spürte, dass mein Herz deutlich schneller schlug, als ich sah, dass sie von Rob war. Mit einem Seufzen las ich die SMS durch und merkte erneut, wie sehr er mir fehlte. Ich unterdrückte das Verlangen mich wieder in Tränen zu stürzen und antwortete ihm stattdessen.
Mit dem Handy in meiner Hand stand ich auf, schaltete den Fernseher aus und ging ins Badezimmer.

Ich kam als erste ins Wohnzimmer und fragte mich, ob Rob noch immer duschte, doch ich konnte das Wasser nicht mehr hören. Vermutlich war er in der Küche, wenn er nicht hier war. "Setz dich doch.", lächelte ich und deutete das auf - zu meinem Glück! - ordentliche Sofa. Vermutlich war es hier noch so ordentlich, weil wir noch nicht so lange hier wohnten. "Möchtest du was trinken? Ich habe gerade Kaffe aufgesetzt."

Ich kam in das Wohnzimmer und sah mich um , es war zwar etwas größer als das andere aber genau kleich wast."Kris habt ihr noch ein zweit bad."Ich sah sie an und wartete auf ihre antwort.Ich sah sie immer noch etwas an und schütelte wieder leicht den kopf."Ja nehm ich gerne."

"Nein, leider nicht aber das Badezimmer ist frei.", lächelte ich und beschrieb mit wenigen Worten den Weg zum Badezimmer. "Okay, ich hole dir mal eben eine Tasse.", lächelte ich in der Hoffnung Rob würde wissen wie seine Schwester ihren Kaffe trank und ging dann in die Küche.

Kurz hatte ich noch einen neuen Kaffe aus der Küche geholt und ging schließlich wieder zu Lizzy. Sie saß auf der Couch und schaltete ein wenig durch das Programm. Lächelnd reichte ich ihr den Kaffe. "Entschuldige, ich schätze Rob hat die Grippe erwischt.", versuchte ich mein langes Fernbleiben zu erklären und setzte mich für eine Weile zu ihr. Wir plauderten über dies und das, viel über die Zukunft und wann wir denn wieder nach London kommen würden. Nachdem Lizz ihren Kaffe ausgetrunken hatte, suchte sie noch einmal die Toilette auf. Ich nutzte die Möglichkeit, um nach Rob gucken zu gehen. Also stand ich auf, brachte die Tasse weg und ging ins Schlafzimmer.

Mit guter Laune und noch immer mein Lieblingslied summend kam ich ins Wohnzimmer und entdeckte Rob, der gelangweilt aus den Fernseher starrte. Lächelnd ging ich zu ihm herüber und setzte mich neben ihn auf die Couch. Hätte ich nicht schon meine Schuhe angehabt, hätte ich mich in den Schneidersitz gesetzt. Irgendwie liebte ich es Rob hier so zu sehen, entspannt wenn auch vielleicht etwas gelangweilt. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und verschränkte meine Finger mit seinen.