Als sich die Decke sanft über uns legte, fühlte ich mich direkt wohler und seufzte wohlig auf. Das hätte ich nicht getan, wäre ich nicht im nächsten Moment von Rob weggeschubst worden. Vollkommen aus der Entspannung gerissen, flogen meine Augen auf und ich sah ihn verwirrt an. Ich war mir nicht sicher ob ich verärgert oder aggressiv sein sollte. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen und ich schmollte ihn an. "Ja, zufällig mir ist kalt..", maulte ich. Dass ich von der Decke eingeschnürt war hatte ja zumindest den Vorteil, dass mir warm wurde. Zwar grinste ich kurz bei seinen Küssen, versuchte aber irgendwie wieder den Ernst in die Lage zu bringen - was bei ihm gar nicht so einfach war. Ich wusste nicht, wie man ihm da noch böse sein sollte und trotzdem schaffte ich es, mein Gesicht neutral zu lassen - kein Zucken, kein Lächeln, keine Mimik.

Hätte ich es gerade nicht so gut hinbekommen ernst zu bleiben, hätte ich vermutlich bei seiner Aktion nach dem ersten Schock sogar gelacht. Noch bevor ich hätte versuchen können mit einem 'Ja' auf seine Frage zu antworten, begann er mich an den verschiedensten Stellen zu küssen und hatte mich somit ganz einfach entwaffnet. Meine Augen schlossen sich von ganz alleine und ich genoss seine Küsse, die schließlich an meinem Mund endeten. Seine Worte ließen mich aufhorchen. Wellness-Wochenende? Ich öffnete meine Augen und sah ihn etwas verwirrt an. "Wellness-Wochenende?", sprach ich meine Gedanken laut aus. Die Vorstellung allein ein ganzes Wochenende fern von all dem Stress zu sein und das mit meinem Schatz... Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen und ich strahlte Rob an.

Ich konnte nichts dagegen tun, als mit jedem seiner Worte ein schlechteres Gewissen zu bekommen. Weshalb hatte ich denn auch nur geweint? Okay, manchmal wurde alles ein bisschen zu viel und manchmal musste es eben raus, aber ich hatte nicht gewollt, dass Rob sich hingegen solche Gedanken machte. Und trotzdem hatte ich das Gefühl, dass es helfen würde. "Das ist eine wundervolle Idee." Ich lächelte ihn an und küsste ihn einmal. "Danke." Auch ich sah auf seine Hand herab, die meinen Arm streichelte. Womit hatte ich diesen Mann nur verdient? Er war vielleicht nicht perfekt in den Augen anderer Menschen aber er war perfekt für mich. Seine Worte hatten mich gerührt, vielleicht wusste er nicht wie sehr. Natürlich wusste ich, dass er sich um mich sorgte und mich liebte, aber solche Kleinigkeiten warfen immer noch einmal ein anderes Licht auf alles, einfach alles.

Bei seinen Worten musste ich leicht grinsen. "Richtig böse könnte ich dir eh nie sein.", gestand ich ihm schließlich, auch wenn ich damit vielleicht zukünftige wütende Blicke entkräftet hatte. Erneut blickte ich auf unsere Hände, die nun miteinander verschränkt waren und lächelte. Wie war es bitte möglich, dass ein Mensch den anderen so gut kannte, dass er die kleinsten Stimmungsschwankungen und Gedankensprünge spüren konnte? Denn Rob hatte natürlich - wie immer - gemerkt, dass ich in Gedanken versunken waren, die meine Laune nicht sonderlich förderten. Ich nickte lediglich, hob allerdings nicht meinen Blick. "Ja, es ist alles gut... Diesmal sind es sogar schöne Gedanken." Manchmal war es wirklich absurd, dass man im Allgemeinem aufgrund von schönen Gedanken weinte - denn diese Tränen standen doch sehr im Kontrast zu denen der Trauer. "Ich habe nur daran gedacht wie viel du mir bedeutest und womit ich dich verdient habe...", flüsterte ich und blickte verträumt auf unsere verschränkten Hände.

Kurz dachte ich noch einmal darüber nach, ob er mich nicht wirklich mal sauer machen könnte. "Okay, es würde schon Wege geben, aber ich glaube nicht, dass du die einschlagen würdest.", erklärte ich und wollte diese Möglichkeiten erst gar nicht in meinen Gedanken weiter ausführen. Vermutlich hätte ich sonst - mal wieder - überreagiert. Ich erwiderte seinen Kuss und versuchte ihm zuliebe diese Gedanken in den Hintergrund zu schieben. Ja, vielleicht war es blöd sich darüber immer und immer wieder den Kopf zu zerbrechen aber es fühlte sich einfach so an, als hätte ich ihn nicht verdient - er war herzensgut, liebevoll, humorvoll, ein wenig kindisch, erwachsen zugleich... Ich erwiderte seinen Blick und als ich seine Worte hörte, musste ich wieder lächeln. Um nichts falsches zu erwidern, kuschelte ich mich näher an ihn heran und seufzte leise. Irgendwie hatte ich mal wieder den Drang mich für meine dummen Worte zu entschuldigen aber ich wusste, dass ihn das nur aufgeregt hätte. Ja, das Entschuldigen musste ich mir abgewöhnen. Und somit sagte ich einfach gar nichts mehr.

Ob ich Rob sogar mal anschreien könnte? Außer vor der Kamera konnte ich mir das schlecht vorstellen - okay, es sei denn ich war betrunken und er am anderen Ende des Raumes aber sonst war ich doch eigentlich ganz handzahm, oder nicht? "Gut, die Wette gilt.", grinste ich. Ich war froh, dass Rob im Gegensatz zu Edward keine Gedanken lesen konnte, sonst hätte er vermutlich schon des Öfteren eine Gehirnwäsche bei mir vorgenommen - zumindest in meinem Kopf konnte ich ja noch herumspinnen, wenn ich es schon nicht verbal konnte. Kurz schmunzelte ich, als er die Position so änderte, dass unsere Beine schon fast verschlungen miteinander waren. "Dann muss ich dir wohl doch dankbar sein, dass du mich in die Gecke eingeschnürt hast.", grinste ich und legte eine Lippen an seine Haare. Meine freie Hand legte ich an seine Wange und kraulte ihn dort federleicht.

TJa, das bedeutete wohl, dass ich mich in Acht nehmen musste vor mir selbst. Bei seinen Worten musste ich kurz auflachen. "Wieso können sich Männer eigentlich nie etwas merken?" Fragend sah ich ihn an aber ich wetttete, dass er selbst da auch keine Antwort wusste. Ich erinnerte mich nur zu gut an das Inteview, in dem wir getestet wurden wie gut wir (Taylor, Rob und ich) uns kannten und Rob so einiges vergessen hatte. Aber sowas nahm ich ihm nicht übel, ich war es von den Männern - so auch mein Vater - gewohnt. Seufzend und mit einem Lächeln auf den Lippen schloss ich meine Augen und genoss die Nähe und Wärme. "Ist gut, dann bin ich dir jetzt dankbar..", schmunzelte ich.

Und genau das hatte ich mir gedacht, er konnte es mir nicht beantworten. Kurz lächelte ich, es schien ihn scheinbar wirklich zu frustrieren, obwohl ich es nicht einmal eng nahm - vergessen war schließlich menschlich. Ich erwiderte seinen Kuss und lächelte ihn an. Sein Vorschlag kam zum richtigen Zeitpunkt, denn erst wenige Minuten zuvor hatte ich gemerkt, dass mein Magen etwas rebellierte und mich aufforderte ihn zu füllen. Wann hatte ich überhaupt die letzte Mahlzeit zu mir genommen? Ich erinnerte mich nicht daran. "Gute Idee, Mr. Pattinson..", grinste ich. Irgendwie liebte ich seinen Nachnamen, ich wusste nicht weshalb aber er ließ sich so toll aussprechen.